Die vielleicht wichtigste und sicherlich eine der prächtigsten historischen Stätten des Varazhdins ist seine Altstadt.

Die erste urkundliche Erwähnung der Altstadt stammt aus dem 12. Jahrhundert, und man nimmt an, dass sie ursprünglich als Sitz der Präfekten von Varazhdin diente. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts erwarb die Komturfamilie Celjski die Festung und baute sie im gotischen Stil um.

Dies war nur der Anfang einer Reihe von Umbauten, die das Kastell in den folgenden Jahrhunderten erfuhr und die es von einem gotischen Kastell in ein mittelalterliches Kastell und weiter in eine Wasserburg verwandelten, die in diesem Fall von einem Wall und wassergefüllten Gräben umgeben war. Die ältesten erhaltenen Teile aus der gotischen Epoche des Kastells sind die beiden gotischen Türme, die später in die Wasserburg integriert wurden. Eines der interessantesten stilistischen Merkmale aus dieser Zeit ist ein schöner Spitzbogen im Inneren des südlichen gotischen Turms. Der andere der beiden Türme ist vor allem für seine gewölbten Steinreliefs bekannt, die als eines der besten Beispiele für gotische Plastik in Kroatien gelten.

Die Renovierungsarbeiten, die die bereits beeindruckende gotische Festung in eine großartige mittelalterliche Festung verwandelten, fanden im 16. Jahrhundert statt und begannen um 1544. Der damalige Besitzer der Festung, Graf Ivan Ungnad, beauftragte den berühmten Baumeister Domenico dell'Allio mit der Leitung der Bauarbeiten und der Aufsicht über ein Team italienischer Baumeister. Es wurde darauf geachtet, dass die Festung zum dauerhaften Wohnen geeignet war. Zu diesem Zweck wurden zwei große Höfe mit offenen Gängen und Bögen angelegt. Eine interessante Besonderheit aus dieser Zeit ist ein von Seitenfenstern eingerahmtes Doppelfenster im Eingangsturm, das von dell'Allio selbst entworfen und mit dem Wappen des Grafen Ungnad verziert wurde. Wegen seines besonderen Stils ist das Fenster als "Dell'Allio-Fenster" bekannt.

Der vielleicht bekannteste Teil des Kastells aus der Renaissancezeit ist ein Turm mit einer Kettenbrücke, auch Wachturm genannt, der zur äußeren Verteidigungslinie des Kastells gehörte. Er diente der Zitadellenwache und ihrem Hauptmann als Wohnsitz, und die Zugbrücke hatte die symbolische Funktion, die Festung, die zu den Ländereien des Adels gehörte, von der freien Stadt Varazhdin zu trennen. Weitere Renovierungen im 17. Jahrhundert, als die Festung im Besitz der Familie Erdody war, erfolgten im Barockstil, aber in kleinerem Maßstab.

Die letzten Umbauten fanden 1989 statt, als die Festung ihr heutiges Aussehen erhielt. Im Jahr 1925 ging die Festung in den Besitz der Stadt Varazhdin über und ist seither Sitz des Stadtmuseums.

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