Die Stadtloggia von Trogir, die im 13. Jahrhundert an der Südwestecke des Hauptplatzes errichtet wurde, war vielleicht der wichtigste öffentliche Ort der Stadt.

Sie diente als Versammlungsort für den Stadtrat, als offener Gerichtssaal für verschiedene Gerichtsverfahren, für die offizielle Unterzeichnung von Urkunden und die Verlesung von Testamenten sowie als Haftanstalt der Stadt. Letztere funktionierte nach einem einfachen Prinzip: Diejenigen, die des Diebstahls beschuldigt wurden, sollten sich in der Loggia anmelden und dort bleiben, bis sie ihre Schuld beglichen hatten, sei es in Geld oder auf andere Weise.

Die Ostwand der Loggia ist mit einem steinernen Bassrelief verziert, das einen venezianischen Löwen und die Schutzheiligen der Stadt, Lorenz und den seligen Johannes von Trogir, darstellt. Darunter befindet sich ein Steintisch, der einst von den Richtern bei der Ausübung ihres Amtes benutzt wurde.

Die Loggia war eine Art Männerdomizil: Frauen durften sie auch dann nicht betreten, wenn sie als Zeuginnen in einer Rechtssache geladen waren, während die Bürgerlichen in der Marienkirche aussagten und die adligen Frauen in ihren eigenen Häusern befragt wurden.

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